Wie Blickpunkt Juwelier berichtet, gibt die neu veröffentlichte Statistik des Kimberley Prozesses Aufschluss darüber, dass die Sanktionen, die gegen russische Diamanten verhängt wurden, nicht so viel Wirkung zeigen wie erhofft. Russland exportierte laut Statistik zwar im Jahr 2022 25% weniger Rohdiamanten als im Vorjahr, Grund hierfür waren aber scheinbar nicht die Sanktionen, sondern die allgemein gesunkene Nachfrage. So verzeichneten auch andere große Diamantexporteure, wie die Vereinigten Arabischen Emirate, deutlich niedrigere Exportmengen als im Vorjahr.
Darüber hinaus liegt der wertmäßige Exportrückgang für Russland nur bei 1,59%, da aufgrund der hohen Nachfrage Ende 2021 die Preise für Rohdiamanten stark gestiegen waren. Das führte dazu, dass andere Länder ihre Umsätze beim Diamantexport sogar steigern konnten, obwohl die Menge an exportierten Rohdiamanten zurückgegangen war.
Die Statistik des Kimberley Prozess verdeutlicht also, dass eine Sanktionierung russischer Diamanten bisher nicht den erhofften Einschnitt in Putins Kriegsfinanzierung bewirkt hat. Wie wir bereits berichtet haben, ist das russische Unternehmen Alrosa, einer der größten Diamantproduzenten weltweit, zum Großteil in staatlichem Besitz. Es ist also davon auszugehen, dass die Einnahmen aus dem Handel mit russischen Diamanten den Angriffskrieg gegen die Ukraine mitfinanzieren. Wir hoffen daher, dass die Erkenntnisse, die aus der Statistik gezogen werden können, zu einer Reevaluation der Sanktionen anregen und dass eine Möglichkeit gefunden wird, die Maßnahmen effektiver durchzusetzen.
Quelle: Beitrag “Russische Rohdiamanten: Sanktionen zeigen wenig Wirkung” im Blickpunkt Juwelier vom 02.08.23
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