Die Symmetrie und die Politur sind zwei Kriterien, die maßgeblich mitbestimmen, wie ausgeprägt Brillanz und Feuer eines Diamanten sind. Sie sind außerdem eng mit dem Schliffgrad des Diamanten verknüpft, da sich diese Faktoren wechselseitig beeinflussen. Aber was versteht man genau unter Politur und Symmetrie? In der Reihe “Qualitätskriterien eines Diamanten” erscheinen auf unserem Blog immer wieder Artikel zur Bewertung von Diamanten.
Symmetrie für maximale Brillanz
Die Symmetrie wird auf einer Skala von excellent (hervorragend) bis poor (mangelhaft) unter 10-facher Vergrößerung bewertet. Bei diesem Kriterium geht es um die Anordnung und die Ausführung der Facetten eines Diamanten. Die Facetten sollten symmetrisch zueinander stehen und gleichartige Facetten sollten gleich groß und gleichmäßig geschliffen sein. Die Facettenspitzen des oberen und des unteren Teils eines Diamanten sollten außerdem direkt an der Rundiste anliegen. Die Rundiste ist die Linie, die den oberen und den unteren Teil des Diamanten voneinander trennt und auch sie muss gewisse Kriterien erfüllen. Einerseits sollte sie geradlinig und parallel zur Tafel verlaufen, das ist die größte der geschliffenen Facetten ganz oben auf dem Diamanten. Andererseits sollte sie gleichmäßig breit sein, wobei aber eine gewisse Stärke wiederum nicht überschritten werden darf. Nur wenn die Facetten eines Diamanten ideal symmetrisch angeordnet und gleichmäßig geschliffen sind, kann der Diamant möglichst viel einfallendes Licht reflektieren und somit seine Brillanz voll entfalten. Kleinere Makel in der Symmetrie sind im Normalfall mit bloßem Auge nicht erkennbar, sondern nur bei starker Vergrößerung. Bei Fantasieschliffen hat die Symmetrie allerdings einen größeren Einfluss auf die Optik als bei den klassischen Brillanten. Bei einem Diamanten im Herzschliff fällt es beispielsweise eher ins Auge, wenn die Seiten nicht zu 100% symmetrisch sind oder die Facetten Ungleichmäßigkeiten aufweisen.
Politur: Perfektion ist kaum zu erreichen
Die Politur oder auch Polierung trägt ebenfalls zur strahlenden Schönheit eines Diamanten bei. Auch hier erfolgt die Bewertung bei 10-facher Vergrößerung des Diamanten auf einer Skala von excellent bis poor. Genau wie auch zum Schleifen wird zum Polieren Diamantstaub verwendet, da der Diamant so hart ist, dass er nur von einem anderen Diamanten geschliffen oder poliert werden kann. Der Polierprozess kann aber Spuren auf dem Diamanten hinterlassen, die wiederum die Reflexion des einfallenden Lichts und somit die Brillanz und das Feuer beeinträchtigen. Das kommt daher, dass ein Diamant an verschiedenen Stellen unterschiedlich hart ist und sich deshalb manche Stellen leichter polieren lassen, während an anderen Stellen Beschädigungen entstehen können. Merkmale, die hier negativ gewertet werden, sind Polierstreifen, Kratzer, Kerben, zusätzliche Facetten, Streifen, Brennspuren oder Schrammen. Diese Politurrückstände vollständig zu vermeiden, ist äußerst selten möglich. Je weniger Beschädigungen aber beim Polieren verursacht werden, desto besser fällt natürlich die Bewertung der Politur aus. Nur Diamanten, die den Reinheitsgrad ‘Flawless’ erreichen, weisen keinerlei Politurspuren auf.
Symmetrie und Politur spielen beide auch eine Rolle bei der Bewertung des Schliffgrades. Ein Diamant mit großen Defiziten in der Symmetrie oder Polierspuren, die mit bloßem Auge deutlich erkennbar sind, wird dadurch auch beim Schliffgrad eine schlechtere Bewertung erhalten. Diamanten, die in allen drei Kategorien die Bewertung excellent erhalten, werden als “Triple Ex” Diamanten bezeichnet. Wenn Sie mehr über den Schliff (Cut) von Diamanten erfahren möchten, lesen Sie gerne hier unseren Blogbeitrag dazu.
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